Helmut Steinke berichtet von seinem ersten Marathon des Jahres und gleichzeitig seiner vierten Teilnahme durch den Gottesgarten in Bad Staffelstein.
42 km durch den Gottesgarten
Bericht und Foto von Helmut Steinke
Der unermüdliche Karl-Heinz Drossel hat heuer bereits zum 14. Mal den Obermain-Marathon ausgerichtet, dieses Mal am 8. April. Für mich war es der erste Marathon des Jahres und die vierte Teilnahme in Bad Staffelstein. Der Wetterbericht hatte traumhafte Bedingungen angekündigt. Da in diesem Jahr auch mein vorbereitendes Training nicht beeinträchtigt war (Danke an Florian für seine Begleitung bei einigen längeren Einheiten!), freute ich mich schon lange auf diesen wunderschönen Landschaftslauf. Olaf und Karsten, die auch für den Marathon gemeldet waren, mussten leider kurzfristig absagen. Also keine TKN-Fahrgemeinschaft. Als Ausgleich hat meine Frau Miriam mich begleitet.
Da die kürzeren Distanzen erst später starten sollten, ging es beim parken und in der Adam-Riese-Halle am Rand des Kurparks noch ganz entspannt zu. Startnummernausgabe, Umkleide, Abgabe der Klamotten und auch die kleine Messe waren wieder bestens organisiert. Jeder Marathoni bekam sogar ein werbefreies Langarmshirt. Man merkt die langjährige Erfahrung der Veranstalter. Bis zum Start war es nur kleiner Spaziergang. Dort warteten schon die Zugläufer für 5:00, 4:30 und (angesichts des Streckenprofils) als schnellster der für 4:00. Ich hatte mir vorgenommen, möglichst vor dem ersten Pacer ins Ziel zu laufen. Am Start war es schon wunderbar sonnig, wenn auch noch frühlingshaft frisch. Vom Hügelkamm neben Staffelstein grüßten schon das Kloster Banz und auf der anderen Talseite die Basilika Vierzehnheiligen und der Staffelberg. Da wollen wir hin!
Die ersten km blieb ich im Pulk bei „meinen“ beiden Zugläufern. Mein Nachbar wunderte sich etwas, ob der 5er-Schnitt, mit dem wir unterwegs waren, nicht zu schnell für die geplante Zielzeit wäre. Die erfahrenen Pacer liefen auf gleichmäßige Belastung. Der lange Anstieg hoch zum Kloster Banz kurz danach bremste uns schon herunter. Von der ersten Verpflegungsstation etwas oberhalb des Klosters genossen wir den wunderbaren Blick auf den ehrwürdigen Bau und über das weite Maintal. Kurz nach dem Kloster zweigte die Strecke bei den früheren Läufen ab zu einem alten Wehr über den Main, das in diesem Jahr sanierungsbedingt gesperrt war. Wir blieben daher auf der steilen Straße hinunter ins Tal, trabten quer über das offene Maintal und wieder hinauf zur Basilika Vierzehnheiligen. Angesichts der landschaftlich so schönen Strecke fand ich es schade, noch länger im Pulk um die Pacer zu laufen und lief lieber einige Meter vor der Gruppe. Gerade vor mir und gleichmäßig im passenden Tempo lief jemand im FCN-Shirt. Wer hätte gedacht, dass ich mal einem Glubberer hinterher laufen würde? Einige km später holte uns allerdings die Pacergruppe wieder ein. Der FCN-Fan war nun nicht mehr zu sehen. Das nächste Stück liefen passenderweise zwei junge Triathleten im richtigen Abstand vor uns, an denen ich mich nun orientieren konnte. Am steilen Anstieg auf den Staffelberg kurz nach der HM-Distanz war zum ersten Mal gehen angesagt. Die wenigen, die hier noch versuchten zu laufen, waren auch nicht schneller (außer vielleicht im Puls).
Die Runde am Plateaurand des Staffelberges entlang ist sicher der Höhepunkt dieses Laufes. Bei dem herrlichen Ausblick möchte man am liebsten stehen bleiben, zumindest an der Verpflegungsstation mit Blick über das Maintal. Wenn da nicht die Pacergruppe im Nacken wäre. Auf dem Staffelberg hat man die meisten der etwa 700 Höhenmeter geschafft. Ab hier führte die Strecke gegenläufig über den Hügelkamm zurück Richtung Vierzehnheiligen und dann lang bergab und meistens nur noch leicht wellig zurück nach Staffelstein. Ein paar km nach dem Staffelberg kam mir ein Läufer auf dem Weg nach oben entgegen und begrüßte mich mit ausgestrecktem Arm. So eine Überraschung. Olaf hatte sich doch noch entschlossen, diesen Lauf nicht auszulassen. Guten Lauf!
Der Rückweg nach Staffelstein, immerhin fast die halbe Gesamtstrecke, war weniger spektakulär und zog sich gegen Ende etwas. Man trabt auf Feldwegen und abgesperrten Straßen durch diverse kleine Orte. Schließlich kam der Kurpark in Sicht und kurz danach auch das Stadion mit dem Zielbogen. Endlich geschafft (und gerade mal eine Minute vor dem ersten Pacer..).
Auch über die Zielverpflegung (das speziell bedruckte Bierglas darf man behalten), die Massagen und die Duschen gibt es nur positives zu berichten. Im Saal, in dem auch die Siegerehrung stattfand, trafen wir die Fuhrmanns, die wie kaum anders zu erwarten, für ihre hervorragende Platzierung im HM schon geehrt worden waren. Der Gesamtsieger im Marathon war schon nach knapp 2:50 durch den Zielbogen gelaufen. Respekt! Die etwas lieblose anschließende „Siegerehrung“ der AK (jemand liest die Namen vor und die Aufgerufenen dürfen sich auf der Bühne einen bedruckten Bierkrug mitnehmen) ist emotional sicher noch ausbaufähig.
Weitere Informationen: Veranstalter
13.04.2018