Organisiert wird der Hallstättersee Schwimmmarathon von Salzkammergut Trophy-Koordinator Bernhard Höll, der das Event vor acht Jahren aus der Taufe hob. Den Ausgangspunkt für die Ausdauersportler setzt er auch heuer wieder ins Strandbad Untersee in Bad Goisern. Von dort aus durchqueren die Teilnehmer die komplette Länge des Sees (inklusive Landgänge) bis nach Obertraun. Nach 2:10 Stunden ging der erste Schwimmer der 10 km Marathonstrecke aus dem Wasser. Insgesamt waren 175 Athleten aus 13 Nationen bei der Veranstaltung am Start.
Alternativ zur „einsamen“ Route lassen sich die zehn Kilometer des Hallstättersee Schwimm Marathons als Vierer-Staffel absolvieren. Wer auf kürzere Distanzen aus ist, fasst das 2,1 Kilometer Rennen von der Badeinsel Hallstatt bis nach Obertraun ins Auge. Auf dieser Distanz finishten auch 94 Teilnehmer. Für alle Sportler inkludiert ist die Nudelparty, der (Bekleidungs-)Transport, eine Massage im Ziel, sowie ein Geschenk (Handtuch, Tasche o. ä) und eine Badehaube, die gerne kaputt geht, schon beim ersten Aufsetzen.
Bereits am Freitag vorm Rennen konnte man heuer erstmals die Startnummer abholen und sich mit einer Nudelparty auf den Wettkampf am Samstag einstimmen.
Nachdem ich im letzten Jahr als Support zum Anfeuern von Markus und Bernd unterwegs war und von diesem Event so begeistert war, habe ich für dieses Jahr eine Staffel auf die Beine gestellt.
Schnell waren motivierte Mädels gefunden. Meine drei Mitstreiterinnen waren Hana Gundel, Silvia Roose und Ulli Müller. Im Januar meldete Hana die Staffel an. Während der Zeit haben wir immer wieder mal gemeinsam trainiert. Und auch ein halbes Jahr später waren noch alle an Board, keiner der kurzfristig ausfällt, weil er doch keinen Bock dazu hat oder zu wenig trainiert hatte. Kein einziges Gezicke… ein wahres Dream-Team!
So gingen wir in diesem Jahr bereits mit 7 TKNlern an den Start. Unsere drei Einzelstarter für die 10 km: Nadia Müller, Bernd und Markus Schmidt und natürlich wir, das „Dream-Team“.
Das Wetter am Freitag ließ nichts Gutes erahnen. Es regnete in Strömen und durch das heftige Gewitter waren wir wirklich am Grübeln, ob wir uns am nächsten Tag überhaupt in die Fluten stürzen würden. Der Veranstalter hatte uns aber auf der Wettkampfbesprechung versichert es würde schön werden und ab Nachmittag wären wieder Gewitter angesagt. Wir konnten uns also nur überraschen lassen. In der Nacht hat es geschüttet wie aus Eimern. In der Früh um 6 Uhr regnete es immer noch, ich war nicht überzeugt von einem Start.
Samstag früh um 8 Uhr war Treffpunkt am Festzelt. Zwischenzeitlich hatte es aufgehört zu regnen, der Himmel war noch trüb und die Luft ziemlich frisch. Zumindest stand damit dem Wettkampf nichts im Weg.
Die Einzelstarter wurden mit dem Boot von Obertraun nach Bad Goisern gefahren, die Staffeln hatten ihren eigenen Bus-Shuttle. Schwimmer 1 und 2 wurden gemeinsam erst zum Start gefahren, nach dem Start wurde dann der zweite Schwimmer zur 1. Ausstiegsstelle gefahren. Das gleiche machte ein anderer Bus-Shuttle mit dem 3. und 4. Schwimmer und fuhr die Wechselstationen an.
Ich war der Start-Schwimmer und somit fuhr ich mit Hana im Bus nach Bad Goisern wo wir dann auf die Jungs und Nadia trafen. Kurz gequatscht, ein letztes Mal auf die Pipi-Box, Sicherheitsgel genommen und reingequetscht in die schwarze Pelle. Bei Wassertemperaturen um die 18 Grad kommt auch keine Diskussion auf, ob mit „Kälteschutzanzug“ geschwommen werden darf oder nicht. Kurz noch den Neo geflutet, ein paar Züge geschwommen und schon fiel der Startschuss für die lange Reise im Wasser.
Anders als bei den meisten Triathlon-Veranstaltungen ging es im Wasser ruhig und gesittet ab. So einen entspannten Schwimmstart habe ich noch nie erlebt. Das Feld zog sich schnell auseinander und man fing an die Bojen zu zählen. Gelbe Bojen 500 Meter, orangene Boje 1000-Meter-Marke. Auch so kann man sich im Wasser ablenken für die zu schwimmenden 2,6 km. Da ich lt. meiner Uhr 2,9 km geschwommen bin, hat Hana genügend Zeit gegeben, sich mit den anderen Staffelteilnehmern ausgiebig zu unterhalten und sich einmal durch die komplette Verpflegung zu futtern. Aber nach 1 Stunde 3 Minuten war Schluss damit, ich habe es endlich geschafft die Strecke hinter mich zu bringen und Hana mit unserem Staffelstab in Form des Zeitmesschips ins Wasser zu schicken.
Empfangen wurde ich recht herzlich von den anderen Staffelteilnehmern und unserem Shuttle-Fahrer, die mir auch meinen Wechselbeutel gegeben haben, damit ich mich aus dem nassen Neo schälen konnte. Nachdem ich mich verpflegt hatte, sind wir zusammen zur nächsten Wechselstelle gefahren, wo Silvia bereits auf die Ankunft von Hana wartete.
Zwischen den beiden Ausstiegen lag noch eine weitere Verpflegungsstation im Wasser, bei der sich die Schwimmer nur festgehalten haben und sich direkt im Wasser verpflegen konnten. Darauf wartete Silvia mit den anderen Staffelschwimmern. Zum Glück war über der Plattform ein Sonnensegel gespannt, denn das Wetter zeigte sich nun von seiner besten Seite. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne brannte ungehindert zu uns runter. Silvia, die schon ziemlich lange im Neo parat stand, musste immer wieder einen Abstecher in den See machen um sich abzukühlen. Gemeinsam warteten wir auf die Ankunft von Hana. Jeder Schwimmer wurde von weitem schon genau beobachtet und analysiert, ob es unsere Hana ist. Zwischenzeitlich ist Markus an der Verpflegung vorbei gekommen und auch Nadia konnten wir kurz motivieren, bevor sie mit Nasenbluten weiter geschwommen ist.
Als wir dann Hana erblickt haben wurde kräftig geschrien und gewunken, damit sie ein bisschen abseits zu uns schwimmen konnte. Gleich wurde ihr der Chip vom Fuß genommen und Silvia stürzte sich in die Fluten. Nun konnte sich Hana verpflegen und in die trockenen Klamotten schmeißen, die ich ihr mitgebracht hatte. Mit Silvias Wechselbeutel machten wir uns dann auch gleich auf den Weg zur Badeinsel, wo Ulli auf ihren Einsatz wartete. Leider hatten wir nicht viel Zeit, um uns ausgiebig mit Ulli zu unterhalten und auf Silvia zu warten. Hana und ich wollten nach Obertraun um unsere Langstreckenschwimmer im Ziel zu empfangen. Deshalb haben wir nur den Wechselbeutel von Silvia abgegeben, den von Ulli aufgenommen und sind zurückgefahren.
Am Ziel angekommen wartete Bernd schon auf uns. Schade…ich habe ihn gar nicht ins Ziel kommen sehen. Dafür haben wir eine erschöpfte Nadia, einen fertigen Markus und eine strahlende Ulli im Ziel empfangen können. Mit viel Applaus wurden sie von den Moderatoren angekündigt, die sich jedes Mal erstaunt darüber geäußert haben, dass schon wieder ein Schwimmer vom Team Klinikum Nürnberg angekommen ist.
Um 15 Uhr folgte die Siegerehrung, der wir mit der ersten Hopfenkaltschalte oder Radler gelauscht haben. Es wurde auch kräftig spekuliert wer nächstes Jahr was schwimmt. Ob Staffel oder doch selbst die 10 km unter die Finger genommen werden. Es bleibt spannend wie wir uns entscheiden werden.
Der Tag fand noch einen netten Abschluss mit dem Seefest und der Live Band, die im letzten Jahr auch schon so super gespielt hatte. Nachdem inzwischen die vorhergesagten Gewitter im Anzug waren, wurde das Feuerwerk eine Stunde nach vorne verlegt. Ein letztes Ahhhh und Ohhhh bevor wir uns müde ins Bett verkrochen haben.
7. Hallstätter See Schwimmmarathon 2017 (Ergebnisse und Strecke)
Name | Zeit |
Platzierung Gesamt m/w |
Platzierung AK |
10 km Schwimmen | |||
Bernd Schmidt | 02:57:27 | 45 | 9 |
Markus Schmidt | 03:55:43 | 105 | 40 |
Nadia Müller | 04:05:57 | 46 | 21 |
Staffel | 04:06:33 | 4 |
Geschrieben von Katja Wacker
10.09.2017