LaufumdieWelt2

Im Dezember startete der Montagslauftreff einen virtuellen Lauf zum Nordpol. Ich war sofort mit dabei und habe fleißig Kilometer gesammelt. Mich hat die Idee so begeistert, dass mir der Gedanke kam, dass wir im nächsten Jahr auch einmal um die Welt laufen könnten. Als ich die Idee den anderen Laufkollegen vorgeschlagen habe, waren alle sofort mit von der Partie und so ist der Lauf um die Welt entstanden. Bei der 44.444km langen Route habe ich mich dabei an anderen Personen orientiert, die bereits die Welt umrundet haben. Und natürlich eigene Länder hinzugefügt, die ich gerne mal bereisen möchte. So freue ich mich sehr, wenn es bald durch Afrika geht.

Seitdem hat der Ehrgeiz mich gepackt, was mich für die Vorbereitung auf meinen ersten Halbmarathon enorm motiviert.

Bei unserem Lauf um die Welt sind wir inzwischen bereits seit zwei Monaten auf unterwegs und haben dabei viele, unvergessliche Orte besucht und durchquert.

Die Corona-Krise hat uns noch immer fest im Griff. Nun werden auch nach und nach alle sportlichen Veranstaltungen, die uns sonst im Training motiviert haben, abgesagt. Jeder sehnt sich vermutlich wieder nach mehr Normalität – mal wieder in den Urlaub fliegen, ferne Länder bereisen, neue Kulturen kennenlernen, sich frei fühlen.

Leider ist dies in der aktuellen Zeit nicht möglich, aber allein die eigene Vorstellungkraft kann ausreichen, um an die exotischsten Orte zu reisen. Genau aus diesem Grund und natürlich auch, um weiterhin fit zu bleiben, sind wir bereits mit 110 Läufern unterwegs und haben inzwischen fast 27.000km hinter uns gebracht.

Die Beine werden immer schwerer, die Blasen an den Füßen unzählbar, doch wir geben nicht auf – denn der stärkste Muskel ist immer noch der Wille und die gemeinsame Freude am Laufen.

In den letzten vier Wochen haben wir die Grenze zwischen der Mongolei und China durchquert und sind der Transsibirischen Eisenbahn bis nach Peking gefolgt. Ein Highlight war ein Ausflug zu der chinesischen Mauer. Natürlich durfte dort das Treppenlaufen als Trainingseinheit nicht fehlen.

Die Kultur eines Landes lernt man am besten kennen, indem man auf dem Markt sich durch die vielen verschiedenen, kulinarischen Köstlichkeiten probiert. Schließlich müssen wir uns auch für die nächsten Kilometer stärken. Gebratene Ente, mongolischer Eintopf, Gong Bao Ji Ding, Tudou Zi sind nur einige populäre Gerichte in Peking.

Weitere Stationen auf unserer Reise waren Südkorea und Japan. Dabei dürften Sehenswürdigkeiten, wie der Lotte World Tower, der einen perfekten Panoramablick über die Stadt bietet, oder die K-Star Road in Seoul nicht fehlen. Für das sogenannte Kirschblütenfest „Hanami“ (jap. 花見, „Blüten betrachten“), welches von Ende März bis Anfang Mai in Japan stattfindet, waren wir leider zu früh dran. Denn wir saßen bereits wieder im Flieger in Richtung des nördlichsten Punktes unserer Reise: Yukon in Kanada. Von hier ging es in der nächsten Woche quer durchs Land bis nach Alberta in den USA.

In den nächsten Wochen werden weitere spannende Orte auf uns warten: Von Chicago über New York und Washington bis nach New Orleans und Miami. Dort wird für jeden etwas dabei sein: Architektur, Kunst, Natur, Musik – nicht zuletzt der weltberühmte Marathon in New York, an dem bereits einige unserer Läufer teilgenommen haben.

Mich freut es sehr, dass aus dieser Idee so eine tolle Aktion mit vielen begeisterten Läufern geworden ist und muss immer lächeln, wenn ich anderen Läufern mit einem TKN Shirt auf meiner Strecke begegne. So ist trotz Social Distancing ein Gefühl von Gemeinsamkeit entstanden.“

Amelie Albers

Treppenlauf entlang der chinesischen Mauer (Bild Iris)

Abendprogramm in Nanjing, China (Bild Iris)

Ankunft in Peking, China (Iris)

Essen auf dem Markt in Peking, China

16.03.2021